Jochen Kunze
Hamburg

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Warum Körperarbeit?

 

Verletzungen, Verbote, Traumata, denen wir alle im Laufe unseres Lebens, vor allem im Verlaufe der frühen Kindheit ausgesetzt waren, haben Spuren hinterlassen. Dies sind vor allem auch Spuren in unserem Körper, wo sie zu Blockaden führten und Spuren in unserem Charakter, wo sie Strategien des Überlebens bildeten.

Später und jetzt behindern sie uns jedoch oft im Zusammenleben mit anderen Menschen. Die Strategien, die entstanden, um unser Überleben zu sichern, behindern uns jetzt im Kontakt, hemmen unseren Ausdruck von Gefühlen und machen unsere Beziehungen mehr oder weniger oberflächlich. Der Weg zu den ursprünglichen Empfindungen, zum Kern unseres Wesens ist häufig versperrt und muss erst wieder geöffnet werden.

Die Blockaden des Körpers sind vielfältig, und manifestieren sich häufig auch in körperlichen Erkrankungen. Diese Blockaden als Ganzes bezeichnen wir als den „Panzer“. Der Panzer behindert nicht nur unseren Kontakt zur Außenwelt, auch der Kontakt zu uns selbst ist unterbrochen. Gleichzeitig ist dieser Panzer das, als das wir uns selbst kennen, womit wir identifiziert sind, unser bekanntes „ich“.

Dies erklärt, warum wir in der panzerauflösenden Arbeit immer wieder mit einem heftigen, oft sehr zähen Widerstand beschäftigt sind, der mit aller Kraft dieses „ich“ aufrecht erhalten will in Unwissenheit und Angst, vor dem, was stattdessen sein soll, sein kann.

Jede emotionale Unterdrückung manifestiert sich auch körperlich und jedes körperliche Trauma äußert sich gleichzeitig auch psychisch. Eine Traumatisierung bleibt so lange im Körper, bis sie seelisch verarbeitet und emotional ausgedrückt ist.

Den Panzer können wir nicht mit Gewalt durchbrechen und wir können es nicht alleine tun. Wir benötigen die behutsame, aber deutliche, liebevolle Konfrontation mit den Blockaden und Strategien, die den Panzer nähren und aufrechterhalten, um uns nach und nach von ihm verabschieden zu können. Wir benötigen ein persönliches, ein beharrliches Gegenüber.